Fassaden- und Dachsanierung Finanzamt in Wolfrathausen

Bauherr: Freistaat Bayern
denkmalpflegerische Begleitung:
Untere Denkmalschutzbehörde München

Zeitübersicht Bauen und Renovieren

  • 1902 – Planung / Erbauung als Bezirksamt
  • 1930 – 1. Renovierung
  • 1952/53 –  2. Renovierung einfache Gauben
  • 1978 – 3. Renovierung Kunstharz-Beschichtung der Fassade, neue Fenster
  • 2007 – Fassaden und Dachsanierung
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Aufgabe

Die in den 70er Jahren zuletzt mit Dispersionsfarben und kräftiger farbiger Fassung der
Fassaden gliedernden Elementen ausgeführten Renovierung sollte auf den historischer Befund von ca.1902 zurückgeführt werden – mit mineralischen Farben und einer
zurückhaltenderen Farbgebung.

Die aus den 50er-Jahren stammende Asbest-Zement-Schindel-Deckung des Daches
sollte entfernt und wieder mit Biberschwänzen gedeckt werden.

Dabei sollten die mangelhaft gedämmten z.T. baufälligen ca. 50 Jahre alten Gauben wieder durch geschwungene, entsprechend alter Vorlagen, ersetzt werden.

Durchführung

2006
wurde eine Befunddokumentation von Matthias Wenzl, Kirchenmaler und Restaurator, Benediktbeuren angefertigt.
Nach diesen Empfehlungen wurde die Fassade repariert.

Zuerst wurde jedoch das Dach saniert:
Heutige statische Nachweise erforderten eine gründliche Ertüchtigung des Dachstuhles, vorwiegend mit seitlich bei-geschraubten Stahlprofilen. Das Dach erhielt ein Unterdach, der verwurmte und verbaute Fußboden wurde gedämmt und bekam einen neuen Fußboden in einheitlicher Höhe.
Die Gauben wurden nur überbaut und gedämmt – aus Rücksicht auf den Mieter.
Alles wurde so vorbereitet, dass beim nächsten Mieterwechsel die gezeichneten Rundbogenfenster eingesetzt werden können.

Fassaden

Der teilweise auf-gefrorene Fassadenstuck wurde durch Einbauen von Tropfkanten aus Titanzink dauerhaft vor weiteren Schäden geschützt, insbesondere an den Volutengiebeln und an den Gesimsen sowie an den spritzwasserbelasteten Rückseiten der Ziergiebel.

Die Fenster wurden bei dieser Renovierung nicht erneuert. Sie wurden lediglich wieder in dem ursprünglichen Rotbraun gestrichen.

Treppenhaus

Der Raum wurde gestrichen, die Stufen und die parkettbelegten Podeste geschliffen.
Zur Erweiterung um eine Gruppe sowie Team-Zimmer und Intensiv-Räumen bot sich der ungenutzte Dachraum an, der jedoch nicht durchgehend Stehhöhe hatte.

Daher wurde in der Gangzone die Betondecke herausgeschnitten, um eine Zwischenebene mit Galerie und den Zugängen für die oberen Räume einzufügen.
So entstanden vier zusätzliche Räume nach Süden.
Gleichzeitig erhält der untere Gang mehr Licht und Großzügigkeit.
Die Zwischenebene mit ihren Nischen, Treppen und Galerien kommt dem modernen Kindergarten-Konzept entgegen und macht vielfältige Raumerfahrungen möglich.

Der alte Dachstuhl wurde komplett erneuert und aus Brettstapeldecken auf Stahlbindern errichtet.
Die Fassaden-Elemente wurden erneuert. Formal ähneln sie den ursprünglichen Fenstern, jedoch wärmetechnisch verbessert und schlanker in der Ausführung.

Aus dem alten Ruheraum wurde die dritte Gruppe. Der Raum erhielt als Vergrößerung und zur besseren Belichtung einen Glaserker.
Die Möbel wurden individuell eingepasst.

In einem weiteren Bauabschnitt wurde auch der Garten neu gestaltet.

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